Der Magus
Die inhaltliche Vielfalt des 700-Seiten-Romans ist kaum knapp zu umreißen. Schauplatz ist im Wesentlichen eine griechische Insel, auf welcher der Kosmopolit Conchis mit zunächst undurchsichtigen Absichten und Methoden das Leben und die Liebesbeziehungen des jungen Engländers Nicholas völlig durcheinander wirbelt. Durch ein „Labyrinth elaborierter Täuschungen und Prüfungen“ sowie die „verwirrende Vielschichtigkeit und Unerklärlichkeit der Realität“ wird Nicholas „verzaubert, versklavt und belehrt“ (Horst W. Drescher).
Unter den eingebauten Geschichten gibt es drastische Erlebensberichte aus dem Ersten Weltkrieg und von den Partisanenkämpfen zur Zeit der Nazi-Besetzung Griechenlands. Sie gipfeln für Conchis in einem aberwitzigen Dilemma wie in der antiken Tragödie. Im Zentrum aber steht die Beschreibung eines makabren Schauprozesses gegen den bekennenden „Frauenjäger“ Nicholas. Der geradezu kafkaeske Prozess endet für Nicholas mit einem sadistischen Bestrafungsritual, das ihn vor ein Dilemma ähnlich dem des „Magus'“ Conchis selber stellt. All dies wechselt sich ab mit mal nüchternen, mal skurrilen, mal einfach nur wundervollen Liebesszenen.
In den ersten zehn Jahren nach seinem Erscheinen wurden von dem Roman, wie von seinem Vorgänger, allein im englischen Original über 1 Million Exemplare verkauft.