Der Ebenholzturm
Die Titelerzählung enthält die Begegnung von vier Menschen in einem abgelegenen Anwesen in der Bretagne. Der alternde Maler Henry Breasley, der sich mit zwei Gespielinnen, den Kunststudentinnen Diana und Ann, umgibt, wird in seinem selbstgewählten Exil mit dessen vielfältigen keltischen Bezügen von dem jungen Maler und Kunstkritiker David Williams für ein Buch über sein Werk interviewt.
Neben abendlichen Trinkgelagen und einem idyllisch erscheinenden Badeausflug findet eine intensive Auseinandersetzung über moderne Malerei, modernes Leben und moderne Beziehungen statt, und der junge David – verheiratet – schwankt zwischen seinem wachsenden Verlangen nach Diana und der Treue zu seiner Frau, was sich, wie er erkennt, unmittelbar auf sein Künstlertum auswirkt.
Die übrigen Erzählungen des Bandes sind: Eliduc, Fowles’ Übersetzung einer Ritterromanze und Dreiecksgeschichte von Marie de France aus dem Alt-Französischen; Poor Koko, deutsch Armer Koko, eine Groteske über einen jungen Dieb, einen alten Gelehrten und eine Bücherverbrennung; The Enigma, deutsch Das Rätsel, ein Kurzkrimi; The Cloud, deutsch Die Wolke, die Geschichte eines Picknickausflugs befreundeter Familien in Südfrankreich vor dem Hintergrund eines aufziehenden Gewitters, das die Spannungen untereinander und die Einsamkeit der meisten von ihnen zutage fördert. Eine Geschichte, die auf knapp sechzig Seiten komprimiert vieles bietet, was Fowles‘ besonderen Reiz beim kunstvollen, zugleich unbestechlichen Beschreiben menschlicher Beziehungen ausmacht. Auch dieser Band fand sich, wie die Vorgänger, lange auf den Bestsellerlisten diesseits und vor allem jenseits des Atlantiks; Fowles‘ Kommentar im Tagebuch: „Es kann nicht an den Kritiken liegen.“